CaféRoller beim BarCamp Bonn
CaféRoller beim BarCamp

Als Karin, Johannes und ich uns 2016 nach dem 2. BarCamp Bonn trafen und Euer Feedback besprachen, war eines klar: Im dritten Jahr wollten wir eine gute Schippe drauflegen, um in Bonn etwas zu bewegen. Für uns war das zweite BarCamp ein schönes, aber wir waren ein bisschen träge geworden. Alles lief, es war schön und lehrreich, wir haben genetzwerkt und haben tolle Projekte und Ideen gesehen. Aber die Ansprüche an unsere eigene Leistung waren höher. Wir wollten uns weiterentwickeln.

Wir besprachen, was wir tun sollten. Schnell waren wir uns einig. Wir wollten das Barcamp-Konzept ausbauen, erweitern. Aus den Erfahrungen der spezifischen Themencamps im letzten Jahr haben wir gelernt, dass man mit Themen neue Menschen für das Format gewinnen kann. Unser Ziel war immer auch, nicht-so-digital-affine Menschen mit dem Barcamp-Virus zu infizieren.

Das BarCamp-Motto 2017: „Bonn bewegen!“

Welches Thema sollten wir nehmen? Auch da waren wir uns ziemlich schnell einig: Mobilität sollte es sein! Wir beschlossen daher, das Barcamp Bonn um einen halben Tag zu erweitern: Am Freitag, den 10. März, gibt es nun einen halben Tag „MobilitätsCamp“ und am Samstag, den 11. März, das themenoffene „BarCamp Bonn“. Unser Motto lautet dieses Jahr folgerichtig: Bonn bewegen!

Warum Mobilität? Jeder von uns hatte einen ganz eigenen Zugang zu dem Thema. Darum wünschen wir uns auch, dass ihr ein möglichst breites Verständnis von Mobilität mitbringt. Wir freuen uns natürlich über alles was wuselt, fliegt, schwimmt und irgendwie anders zur Mobilität beiträgt: Bringt es mit und kommt mit E-Bike, Tretroller oder per Schiff zum BarCamp Bonn. Aber Mobilität ist mehr als Verkehr: Migration als (Flucht-)Bewegung von Menschen, mentale Mobilität, das ganze Leben als Bewegung; es gibt viele Perspektiven auf dieses Thema und all diese Perspektiven sollen willkommen sein.

Karin: „Stehenbleiben ist der Tod“

Pokemon Go in Bonn
Pokemon Go in Bonn

Als ich Karin fragte, warum sie Bonn bewegen möchte, sagte sie ganz kurz und klar: „Weil Stehenbleiben der Tod ist.“ Auch für sie geht es bei Mobilität nicht nur um den Verkehr in einer Stadt, sondern auch um gesellschaftliche Bewegungen, Bewegung von Werten und politische Bewegungen.

Privat interessiert sie „Mobilität“ vor allem beim Thema Essen: Wie kann Essen möglichst gut geliefert werden, wie kann man Essen bestellen, wie werden Kühlketten aufrecht erhalten. Mobilität ist also nicht nur ein interessanter Bereich für die Logistik, sondern auch ein Topthema im Bereich „Food“.

Johannes: „Bonn bietet alle Formen der Mobilität“

Fühlbarer Stadtplan Bonn
Fühlbarer Stadtplan Bonn

Johannes konnte sich Ironie nicht verkneifen, als ich ihn fragte, warum Mobilität für ihn wichtig ist: „Weil ihr das gesagt habt?“ Im Kern interessiert ihn Mobilität als Bewegung von vielen Menschen im engen Stadtraum. Bonn biete in diesem Bereich eine Vielzahl von Angeboten, vom Fußgänger über das Auto und die Busse und Bahnen, aber Bonn habe eben auch einen Flughafen, Segway-Fahrer und vielleicht bald eine Seilbahn. Mobilität sei ein extrem wichtiges und politisches Thema in Bonn, zu dem man sich offen austauschen können soll.

Sascha: „Digitalisierung steht für Fortschritt“

Dieses Argument habe ich zum ersten Mal bei Sascha Lobo gehört, der uns bei einem Blogger-Event erklärte, dass Digitalisierung oft nur als Synonym für Fortschritt stehe. Fortschritt mache Menschen oft Angst, weil es einen Aufbruch ins Ungewisse und Veränderung bedeute. Aber wie beim Fahrradfahren werden wir erst ab einer gewissen Geschwindigkeit stabil und können Kontrolle gewinnen.

Aufzug im Posttower Bonn
Aufzug im Posttower Bonn

Die Digitalisierung erzeugt sehr schnelle Bewegungen. Ein Beispiel sind die Startups, die innerhalb von kurzen Jahren ganze Geschäftsmodelle wegbrechen lassen. So entstehen in kurzer Zeit Trennlinien zwischen den Welten: Dort die „Analogen“, hier die „Digitalen“, obschon eigentlich beides immer zusammengehört. Es sind nur Kabel, Computer und am Ende Menschen, die so verbunden werden. Die Herausforderung, Menschen in den Fortschritt mitzunehmen und ihn als Fortschritt für alle zu gestalten, wird eine Daueraufgabe sein, selbst wenn die Digitalisierung mal abgeschlossen sein sollte.

Kommt und bewegt euch!

Das sind jetzt nur drei Perspektiven auf das Thema. Wir wünschen uns sehr, dass wir viele andere Perspektiven auf Mobilität am 10. März und 11. März beim Barcamp Bonn kennenlernen und freuen uns schon auf eure Ideen!

Sobald es Tickets gibt, erfahrt ihr es hier! 

Fotos: Sascha Foerster, CC-BY 4.0

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